Kleines Fleischlexikon für Niedergartechnik

Wir mussten feststellen, dass Küchendeutsch regional mächtig verschieden ist, was diverse Anfragen von Besuchern unserer Homepage zeigten. Das hat uns bewogen, ein Lexikon bezüglich Begriffe von Fleischbezeichnungen in unsere Webseiten aufzunehmen. Dieses soll Unklarheiten beseitigen helfen. Wir werden bemüht seit, dieses Fleischlexikon laufend zu erweitern und auch Anregungen von Besuchern einfliessen lassen, sofern es welche geben wird.

Dieses Fleischlexikon beschränkt sich nur auf Fleischsorten (Fleischstücke), welche sich zum Niedergaren eignen.

Huft, Hüftli (Schweiz)

Die Oberschale (vom Kalb, Rind, Schwein, Schaf etc.) ist ein Teilstück von der Innenseite der Keule, in der Zeichnung gelb hinterlegt und wird mancherorts auch als Huft oder Hüftli bezeichnet. Sie ist mit einer relativ dünnen Fettauflage überzogen. Das Muskelfleisch ist kurzfasrig und mit maximal drei Prozent Fett als sehr mager zu bewerten. Insgesamt darf man die Oberschale als das beste Teilstück der Keule bezeichnen, was sich meist auch im Preis niederschlägt.

Schweinehaelfte_Oberschale

Bild oben: Schnittführung am Beispiel Schweinehälfte

Im Ganzen eignet sich das magere Fleisch der Oberschale hervorragend für die Zubereitung eines Bratens mittels Niedergartechnik. Zudem ist es ideal für die Zubereitung von Kurzbratgerichten wie Geschnetzeltem oder Schnitzel.

Ähnliche Bezeichnungen

Nicht zu verwechseln mit Huft, Hüftli (Schweiz) wie oben beschrieben!

Hüfte, Huft, Blume, Rose, Tafelspitz, Rosenspitz, Schwanzstück, (Österreich: Weißes Scherzel, Hieferscherzel, Hüferscherzel)

Die Hüfte ist ein Teilstück der Keule vom Rind. Auf der Rinderhüfte liegt der Hüftdeckel gelb hinterlegt auf. Der Hüftdeckel trägt wegen seiner charakteristischen, flach zulaufenden Spitze unter anderem den Namen Tafelspitz das auch die Bezeichnungen Rosenspitz oder Schwanzstück besitzt.

Schweinehaelfte_Hueftdeckel

Bild oben: Rinderhälfte und Schnittführung in Deutschland

Der Tafelspitz ist ein hochwertiges Teilstück der Rinderhüfte. Das Fleisch ist zum Schmoren, Braten, Kochen und für Geschnetzeltes geeignet.

Das Hüftfleisch ohne Deckel wird auch Blume oder Rose genannt. Diese blumigen Bezeichnungen lassen schon vermuten, dass die Hüfte das zarteste und beste Teilstück der Rinderkeule ist. Zum Schmoren und Kochen ist es fast zu schade. Man kann es durchaus wie ein Roastbeef oder mittels Niedergartechnik zubereiten. Zum Kurzbraten schneidet man das Hüftsteak aus der Keule.

Weißes Scherzel, Hieferscherzel, Hüferscherzel

Das österreichische Hüferscherzel oder Hieferscherzel entspricht nicht genau dem deutschen Teil der Hüfte. Nach österreichischer Schnittführung gibt es heute 25, früher traditionell nach dem so genannten "Wiener Schnitt“ 40 Stücke am Rind. Das Stück in der Abbildung entspricht im oberen Teil dem was in Österreich als Weißes Scherzel genannt wird. Das Hüferscherzel liegt weiter vorn, der Tafelspitz darunter.

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